Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kkt wurde das Praxisseminar „Stadt der Performance“ von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.

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Eine Ausstellung von Tomomi Onuki

In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreografie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.

Tomomi Onuki ist eine Masterstudentin der Architektur aus Japan. Als Teil des Chors und des Theaters während ihrer Teenagerzeit fühlte sie ein seltsames Gefühl, das Onukis Interesse an der Beziehung zwischen Raum, menschlichem Verhalten und dem Körper weckte. Wie erleben wir einen Ort? Wie sind wir Teil von ihm? Wie spüren wir, dass wir dort sind? Wie sind Orte mit uns und unseren Erfahrungen verbunden?

Laufzeit der Ausstellung: 20.09.-24.09.2023

Playgrounds
Ein Audiowalk mit Emilia Dorr und Tyler Cunningham

Vor 100 Jahren verschwand ein Junge, kaum vierzehn Jahre alt: er hieß Avram Alter. Die Künstler:innen Emilia Dorr und Tyler Cunningham verwenden das einzige von Avram existierende Foto als Hyperlink – zwischen Dokumentation der Performance und Einladung, sein spekulatives Verbleiben erneut auf die Bühne zu bringen.

Emilia Dorr ist eine argentinische Performerin und szenische Forscherin. Sie studierte Choreografische Komposition mit dem Schwerpunkt Corporal Expression in Buenos Aires und absolviert derzeit ihren MA Experimental Performance an der HMDK Stuttgart. Ihre Arbeiten bewegen sich im Bereich der interdisziplinären Performances. Ihre neuesten Produktionen konzentrieren sich auf das „In-Beziehung-Setzen“ innerhalb von Kontexten, um Alterität zu bewohnen und an neuen Wegen des Zusammenseins zu arbeiten.

Tyler Cunningham ist ein in Stuttgart lebender Performancekünstler, Autor und Forscher. Derzeit ist er mit einem Fulbright-Forschungsstipendium für Performance-Kunst in Deutschland. In seiner Arbeit erforscht er die Räume zwischen Artefakt und Kunstwerk, indem er Sound, maschinelles Lernen und spekulative Fiktion verwendet, um Performances und Installationen zu schaffen. Im Jahr 2023 war er International Forum Fellow beim Theatertreffen der Berliner Festspiele.

Startzeiten für den Audiowalk: 13:30, 14:15, 15:00, 15:45, 16:30, 17:15
Treffpunkt ist das Kkt. Kommt bitte fünf Minuten früher am Treffpunkt an.

Die Veranstaltungen sind Teil des Festivals CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM